Donnerstag, 18. November 2021/ 19:30 Uhr/ Spieker
Bernd Mühlenbeck, Twistringen, war lange als Projektmanager für die Welthungerhilfe in Pakistan tätig, wurde 2012 von den Taliban entführt und drei Jahre gefangen gehalten. Er wird davon und vor allem vom wichtigen Engagement der Nicht-Regierungsorganisationen berichten.
Der 68jährige Bernd Mühlenbeck aus Neuenmarhorst bei Twistringen stammt gebürtig aus Herne im Ruhrgebiet, lebt aber seit Mitte der 70er in Niedersachsen und hat nach seiner Ausbildung als Steuerfachgehilfe in diversen Buchhaltungen gearbeitet. Im Jahr 2000 flog er für seinen damaligen Arbeitgeber nach Sri Lanka, mit dem Ergebnis, dass er sich in die Insel verliebte. Immer wieder zog es ihn ins ehemalige Ceylon, und 2007 bewarb er sich als Entwicklungshelfer bei der Deutschen Welthungerhilfe für den Standort Vavuniya im Norden des Landes. Bis 2010 war er als Finance Controller für die Verwendung der Spendengelder in den dortigen Projekten verantwortlich. Im November 2010 wechselte er nach Pakistan, um dort nach der Überschwemmungskatastrophe im August 2010 die Ausgaben zu monitoren.
Doch 2012 ereilte ihn ein schlimmes Schicksal. Er wurde von den Taliban nahestehenden Gruppen zusammen mit seinem italienischen Kollegen entführt. Erst nach 33 Monaten kam er wieder frei, arbeitete aber zunächst weiter in seinem Job, dann allerdings in Myanmar. 2016 kam er zurück nach Deutschland und war die letzten beiden Jahre seines Berufslebens in der Flüchtlingsbetreuung tätig.
Als Rentner beschäftigt er sich in seiner Freizeit mit seinem Garten, schreibt Bücher, reist gerne und hört Musik. Immer wieder wird er von Sicherheitsfirmen zu Vorträgen eingeladen, in denen er über seine 33 Monate bei den Taliban spricht und hält gelegentlich auch Lesungen aus seinem Buch „Very soon is far away“, die nächste bei der VHS Wildeshausen am 25.11.2021 um 19:00 Uhr.
In seinem Vortrag im Syker Erzählcafe wird er über Entwicklungshilfe, basierend auf seinen Erfahrungen bei der Welthungerhilfe, sprechen und das Ganze mit info-Material und Fotos begleiten. Wie kommt es zu Projekten, in welchen Ländern wird unterstützt, was wird geleistet, wie setzen sich die Budgets zusammen, wie werden die Ausgaben
kontrolliert, wie leben Entwicklungshelfer in Krisengebieten usw.. Mit seinem Vortrag will er auch gängigen Behauptungen entgegentreten, dass Spenden sowieso nicht ankommen und das Geld in dunklen Kanälen verschwände. Natürlich wird auch seine Entführung und sein Leben in der Geiselhaft Bestandteil der Veranstaltung sein.
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Bernd Mühlenbeck (Mittwoch, 26 Januar 2022)
Es war ein schöner Abend in nettem Ambiente vor "vollem Haus". Interessierte Zuhörer stellten interessante Fragen. Danke an Herrn Hulius für die Ausrichtung und Organisation der Veranstaltung. Ich habe mich sehr wohl gefühlt.