Donnerstag, 26.09.2019 | 19:30 | Spieker
Israel und Palästina, in ihrer Beziehung seit Jahrzehnten ein Brennpunkt für internationale Konflikte, sind gleichzeitig auch ein Kristallisationspunkt für eine lange Kultur- und Religionsgeschichte. Der Journalist Uli Tatje und der Bankfachmann Theodor Lanfermann, beide in unterschiedlicher Weise mit dem nahen Osten verbunden, haben die Region bereist und werden am Donnerstag, 26.09., um 19.30 Uhr über ihre Erlebnisse und Eindrücke berichten.
Im Frühjahr haben Theodor Lanfermann und Uli Tatje an einer zehntägigen Begegnungsreise der IPPNW (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung) nach Israel und Palästina teilgenommen. Das Programm der Reise brachte die Gruppe vor allem mit Menschen und Organisationen in den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten zusammen. Sie sprachen mit Ärzten und Wissenschaftlern, mit Juden, Christen und Moslems, mit Menschen, die sich um traumatisierte Jugendliche kümmern, und mit Menschen, die den Umgang der israelischen Grenzer mit rund 50 000 palästinensischen Gastarbeitern beobachten, die tagtäglich den bis zu acht Meter hohen Schutzwall zwischen Israel und Palästina an den wenigen, streng bewachten Checkpoints passieren. Die beiden Referenten werden von Hoffnungen und Hoffnungslosigkeit berichten, von Wut und Resignation, aber auch davon, dass dieses Leben unter israelischer Besatzung auch ein ganz normales Leben für tausende Palästinenser ist. Und vermutlich auch so bleiben wird, denn eine Lösung des Konflikts scheint angesichts der fortschreitenden, aggressiven Siedlungspolitik Israels, der Kontrolle über das Wasser und der Willkür im Umgang mit den Bauvorschriften immer weniger realistisch zu werden.
(Text: Uli Tatje)
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